Zum Thema Gerechtigkeit für Gehörlose sprach Thomas Meyer als zuständiger Abgeordneter in der Hamburger Bürgerschaft am 24. Juli. Es geht nicht um einen Anfang, sondern um den nächsten Schritt, so Meyer in seiner Rede.
- Das Video der Rede auf Youtube im Kanal der Linksfraktion ist hier anzusehen (https://www.youtube.com/watch?v=g9eR6RxX4go)
- Über den dazu eingebrachten interfraktionellen Antrag ist hier mehr zu lesen.
Zum Anlass und Hintergrund:
Über 100 Jahre lang wurden gehörlose Menschen in Deutschland systematisch diskriminiert:
An Schulen war ihnen die Gebärdensprache verboten.
Kinder wurden mit Gewalt gezwungen, Lautsprache zu lernen – obwohl das für Gehörlose unmöglich ist, da viele Laute nicht von den Lippen ablesbar sind.
In der letzten Bürgerschaftssitzung haben wir gemeinsam mit SPD, Grünen und CDU einen wichtigen Schritt gemacht:
Wir haben einen Antrag beschlossen, der das erlittene Unrecht anerkennt und sich für einen Entschädigungsfonds auf Bundesebene starkmacht. Eine wissenschaftliche Studie – gemeinsam mit Betroffenen und Expert*innen der Deaf Studies – soll das Unrecht aufarbeiten, das an den Schulen begangen wurde.
💡 Gleichzeitig wollen wir in Hamburg den Zugang zu Unterstützungsleistungen erleichtern.
Denn: Gehörlosigkeit bringt viele zusätzliche Hürden und Kosten mit sich, die hörende Menschen nicht haben.
Thomas Meyer, unser inklusionspolitischer Sprecher: „Unser Antrag ist kein Schlusspunkt, sondern der nächste Schritt, dass sich Hamburg seiner Verantwortung für die strukturelle Gewalt gegenüber gehörlosen Menschen stellt. Dafür hat sich die Linke über die letzten Jahre kontinuierlich eingesetzt. Wir begrüßen es sehr, dass wir hier endlich gemeinsam vorankommen.“